Herausforderungen beim Testen von Kabelsegmenten für ein 3500 km langes 525-kV-Gleichstrom-Unterseekabelprojekt im Werk

Dr.-Ing. Mario Jochim absolvierte sein Studium in Elektroenergietechnik und Hochspannungs- /Hochstromtechnik an der TU Dresden und schloss dieses im Jahre 2001 ab. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität und schloss seine Promotion 2007 ab. Im Jahre 2006 begann er als Entwicklungsingenieur in der Hochspannungstechnik bei HIGHVOLT. Nachdem Wechsel in den technischen Vertrieb im Jahre 2007 wurde er 2010 Teamleiter des Vertriebs für die Region Asien.


Die Energiewende fordert immer längere Übertragungstrecken, u.a. auch durch das Meer. Das lässt sich nur sinnvoll mit DC-Kabeln realisieren. Am Beispiel des Großprojekts Xlink, in dem Großbritannien mit einer Seekabeltrasse um Europa herum mit Marokko verbunden werden soll, werden Kabelstrecken länger als 3.500 km gebaut. Das Projekt befindet sich in der Realisierung. Das Ziel ist es, so wenige Muffen wie möglich in der Strecke zu montieren, um das Risiko eines Fehlers zu minimieren. Die ACPrüfung erweist sich bisher als beste Lösung, um die Werksmuffen schnell und zuverlässig bei DCKabeln zu prüfen. Dabei wird in diesem Artikel beschrieben, wie Schirmströme, Frequenz oder Verluste minimiert werden können, sodass eine AC-Prüfung an möglichst langen Kabelsegmenten möglich wird, ohne dass die Kabeltrommel überhitzt und das Kabel beschädigt wird. Es wird die Funktionsweise des Prüfsystems beschrieben und worauf für eine optimale Auslegung zu achten ist. Auch die Frage, bis zu welcher maximalen Länge sich dieser spezielle Kabeltyp nach heutigem Kenntnisstand mit maximal 450 kV AC prüfen lässt, wird betrachtet. Abschließend wird noch die Herausforderung, wie die DC-Prüfung an den Kabelsegmenten erfolgen kann, beschrieben. Dabei sind das Laden wie auch das Entladen so zu lösen, dass das Kabel nicht unnötig überbeansprucht wird.